„… denn du weißt: Die Seelen kennen nicht Distanz und nicht Geschlecht.“ – Sor Juana Inés de la Cruz Sor Juana Inés de la Cruz (1648–1695) – Nonne, Dichterin, Philosophin, Komponistin, Feministin. Eine der brillantesten Intellektuellen des Barock, deren Gedanken bis heute kraftvoll nachhallen. Im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannt, rückt dieses Musiktheater die „Zehnte Muse“ Mexikos ins Licht. Das interdisziplinäre Bühnenstück folgt der inneren Welt einer Frau, deren Geist grenzenlos war, während ihr Körper den Regeln einer patriarchalen Gesellschaft unterworfen blieb. Zwischen Traum und Realität, Klosterzelle und kosmischer Erkenntnis entfaltet sich eine Geschichte von Mut, Sehnsucht und Widerstand – erzählt von einer Schauspielerin, vier Musikerinnen und einer Lichtkünstlerin, die all diese Dimensionen in Klang, Bewegung und Lichtinstallation verkörpern. Es erklingt Musik von Sor Juana, von ihren Zeitgenoss*innen sowie die Uraufführung einer Vertonung von Fragmenten ihres berühmtesten Werks, Erster Traum (Primero sueño), komponiert von Dorothee Hahne. Texte und Lyrik von Sor Juana werden von der Darstellerin verkörpert, während eine live entstehende Lichtinstallation ein fluides, digitales Bühnenbild schafft, das in ihre Gedankenwelt und Zeit entführt. Ein Stück über das Streben nach Erkenntnis, die Macht des Wortes und die unbedingte Freiheit des Denkens.
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