Vorträge & Diskussionsrunden
„In einem Huy und Augenblick angezündet“ - Stadtbrände in Schwerin
Mittwoch, 21.05.2025 / 19:00 - 20:30 Uhr / Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus
Im Forum.STADT.Geschichte wird Norbert Credé über die großen Stadtbrände in Schwerin mit Schwerpunkt auf dem verheerenden Brand von 1651 berichten.
Der Referent zitiert im Titel seines Vortrags aus der Gedenkpredigt des Dompredigers Heinrich Bilderbeck zur Feuersbrunst von 1651. Mit den Worten „in einem Huy und Augenblick angezündet“ versuchte dieser, das Tempo zu beschreiben, mit dem sich das Feuer 1651 über die Altstadt ausbreitete.
Es war der verheerendste Stadtbrand in der Geschichte Schwerins, bei dem gut zwei Drittel der Altstadt zerstört wurden. Doch es war nicht der einzige Brand, 1531 „ist Schwerin fast gar außgebrandt“, 1558 und 1626 zerstörten weitere Brände Teile der Schweriner Altstadt. Und auch später brannte es in Teilen der Stadt noch öfter, so 1690 in der Altstadt und 1697 auf der Schelfe.
Brände gehörten im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit zum Alltag der Menschen. Feuer wurde überall gebraucht, es gab Licht und Wärme, aber der Umgang mit ihm barg auch eine Menge Gefahren. Die Enge der städtischen Bebauung und vor allem die Bauweise der Häuser in Fachwerk mit Stroh-, Reet- oder Holzschindeldächern boten einem Feuer reichlich Nahrung. So konnten aus einer umgefallenen Kerze oder wenigen aus einem Herd schlagenden Funken verheerende Brände entstehen. Es verwundert also nicht, dass immer wieder Feuer ausbrachen, die mit viel Glück und Einsatz beim Löschen glimpflich ausgehen konnten, aber häufig auch ganze Quartiere oder Städte zerstörten.
Welche Ursachen diese Feuer hatten und wie Bürger und Obrigkeit damit umgingen, wird am Beispiel der Schweriner Stadtbrände dargestellt.
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